No Blame Approach -
Im Falle von Mobbing in der Schule

„No Blame Approach“ (wörtlich „Ohne Schuld Ansatz“)

Das Fokussieren auf Lösungen im Falle von Mobbing entwickelt klare Vorgehensweisen. Es hilft und unterstützt alle Beteiligten, zu handeln.

Der No Blame Approach-Ansatz wurde Anfang der 90er Jahre von
Barbara Maines
und George Robinson in England entwickelt.

Er ist eine klar strukturierte Methode und gibt PädagogInnen, SchulsozialarbeiterInnen, SchulpsychologInnen und anderen
pädagogischen Fachkräften ein wirksames Handwerkszeug,
um Mobbing schnell und effektiv zu beenden.

Die Wichtigkeit dieses Ansatzes sind der Schutz des Mobbing-Betroffenen
sowie das Herstellen der Situation, dass der Betroffene wieder
ohne Angst vor Schikanen am Schulalltag teilnehmen kann.

Das Besondere dieses Ansatzes liegt darin begründet,
dass es keine Schuldzuweisung oder Bestrafung gibt.

Dieser Ansatz vertraut vielmehr auf die Fähigkeiten der Schüler
und Schülerinnen, wirksame Lösungen herbeizuführen.

 

Die zentralen Schritte des No Blame Approach

Schritt 1: Gespräch mit Mobbing-Betroffenem

Der erste Schritt im Rahmen des Ansatzes ist das Gespräch
mit dem von Mobbing betroffenen Schüler bzw. der Schülerin.
Ziel des Gesprächs ist es, das Vertrauen des Schülers für die
geplante Vorgehensweise zu gewinnen und Zuversicht zu vermitteln,
dass sich die schwierige Situation beenden lässt.

Hartnäckiges Nachfragen wird dabei vermieden. Der Mobbing-Betroffene
wird nicht nach den genauen Details des Mobbings befragt.
In dem Gespräch muss allerdings deutlich werden, welche Schüler
und Schülerinnen zur schwierigen Situation beitragen, um konsequent
gegen das Mobbing vorgehen zu können

 

Schritt 2: Gespräch mit Unterstützungsgruppe

Der zweite Schritt ist mit der Bildung einer Unterstützungsgruppe
das Herzstück des Ansatzes. Diese Gruppe ist zu verstehen als Helfergruppe
für die PädagogInnen
, in deren Verantwortung im System Schule
die Auflösung des Mobbings liegt. Die Lehrperson lädt dazu Schülerinnen
und Schüler zu einem gemeinsamen Treffen ein. Einbezogen werden dabei
die Hauptakteure des Mobbings, Mitläuferinnen und Mitläufer sowie Kinder
bzw. Jugendliche, die bisher keine aktive Rolle beim Mobbing inne hatten,
allerdings eine konstruktive Rolle bei der Lösung der problematischen
Situation spielen können.
Zusammen bilden diese Kinder eine Unterstützungsgruppe.
Optimal ist eine Gruppe von sechs bis acht Schülern und Schülerinnen.

Schritt 3: Nachgespräche (einzeln)

Ungefähr ein bis zwei Wochen später bespricht die Lehrperson mit
jedem Schüler und jeder Schülerin einzeln - einschließlich des
Mobbing-Betroffenen - wie sich die Dinge entwickelt haben.

Dieser dritte Schritt sorgt für Verbindlichkeit und verhindert,
dass diejenigen, die gemobbt haben, ihre Handlungen wieder aufnehmen. Einzelgespräche nehmen die Schüler direkt in die Verantwortung
und stärken die Nachhaltigkeit.